Dateien - ein Überblick
Wer in Java unterwegs ist, hat in erster Linie nur mit Java-Dateien zu tun, außer er arbeitet mit dem
Compiler "per Hand" und nutzt .class- oder .jar-Files, welche im Grunde die Bytecode-Übersetzungen,
fertig ausführbar für eine Java Virtual Machine, bereitlegen.
Ansonsten könnten bestimmte Dateitypen je nach Framework noch hinzukommen. Auch das Nutzen von
IDEs kann dazu führen, dass entsprechend Projekt-Dateien spezifisch für diese IDE erstellt werden.
Wer dies hier liest, hat (hoffentlich) sich mit Java bereits genügend befasst und kennt vielleicht sogar
die ganze Java-Welt noch viel besser als ich. Daher möchte ich den Fokus nun viel lieber auf die
Delphi-Welt legen und im Folgenden einen kleinen Überblick geben.
In Delphi sind die Dateien - ich nenne es mal - etwas "anders" strukturiert.
Delphi wird hier von mir ja "umgangssprachlich" für die Programmiersprache genannt, obwohl es sich um
die IDE handelt. Dennoch schreibe ich lieber Delphi als immer wieder Object Pascal, wenn ich die Sprache
meine. Auch um eine Verwechslung mit der Lazarus-IDE klein zu halten.
Dennoch ist das Wissen, dass es sich um Object Pascal Code handelt, nicht unwesentlich: Das meiste an
Dateien, mit denen wir tatsächlich auch etwas programmierend anfangen, sind .pas-Dateien. In meinem
Github-Verzeichnis versuche ich es auch so knapp wie möglich zu halten, um auch die zunächst unwesentlichen
Dateien rauszuhalten.
Wer das hierzu gehörende
Github-Repository
bereits angeschaut hat, findet dort meistens nur folgende Dokumente:
Dateiendung | Kurzbeschreibung |
---|---|
.dpr | Delphi Programm-Datei |
.dfm | Delphi Formular-Datei |
.pas | Delphi Quelltext-Datei |
Die Entwickler von Delphi setzen sich zum Ziel, dass Projekte aus Delphi 1.0 etc. alle aufwärtskompatibel
sind. D.h. auch ein Quellcode, der in Delphi 5 geschrieben ist, kann unter dem aktuellen Delphi 11 kompiliert
werden.
-- Wobei kurz ein persönlicher Kommentar aufgrund meiner eigenen Erfahrung: In der Praxis scheitert das leider daran,
dass viele 3.-Hersteller-Komponenten, die oft eingesetzt werden um dem Entwickler Zeit zu sparen
(weil sie z.B. den PDF-Export implementieren), nicht aufwärtskompatibel sind, weil sie für die Version
der IDE vorkompiliert werden müssen und so nicht mit einer höheren Version funktionieren, außer
die Entwickler der Komponente geben ein entsprechendes Update heraus. Da dies wiederum oft an
weiteren Gründen scheitert, die sicher sehr breit erklärbar sind, bleibt dennoch die Möglichkeit
die Lösung etwas zu umgehen, indem z.B. funktionierendes in DLLs gepackt wird und so wieder kompatibel
mit der neuen Delphi-Version wird... --
Sehen wir nun davon ab, dass es eben auch Komplikationen gibt (wie ist das bei Java und der Verwendung von
Frameworks, oder sogar von javax-Klassen?) kann doch recht überschaubar gesagt werden, dass die drei
Dateitypen sehr gut das notwendige wiedergeben. Die Programmdatei wird übrigens mit "program" eingeleitet,
so wie eine .pas-Datei mit dem reservierten Wort "unit" startet.
Noch ein Wort zu den Formular-Dateien: Diese haben ihre eigene Struktur und sofern man es nicht kompliziert
mag, sollte man die Delphi-IDE tun lassen, was sie tut und weiter den Designer von Delphi verwenden, sowie
Eigenschaften im Objektinspektor anpassen. Dies ist übrigens eine Art der LowCode-Entwicklung! Wir werden
das an einem sehr einfachen Beispiel - einem Taschenrechner - im nächsten Abschnitt direkt sehen können.
Es ist zwar mehr "geklicke", da das Formular erstmal designed werden muss, aber sobald das abgeschlossen
ist, braucht es nur noch die notwendigen Implementierungen - und diese sind in der .pas-Datei.
Wer nun eine erweiterte Einführung in die Welt der Dateien unter Delphi haben möchte, kann dies
beim Lesen von
Step 03
(neuer Tab/Fenster)
erhalten.